Virtueller Arbeitsplatz

VoIP contra herkömmliche Telefonie

Sowohl die klassische Festnetztelefonie als auch Voice over IP weisen Vor- und Nachteile auf, die sich unter den verschiedensten Aspekten ergeben. Hinsichtlich der Kosten kann Voice over IP eindeutig punkten. Das liegt vor allem daran, dass die flinken DSL Anschlüsse in aller Regel mit einer

Flatrate angeboten werden. Bei DSL 6.000 für eine monatliche Pauschale von knapp zwanzig Euro bleiben keine Wünsche offen, denn hier können bis zu vier Teilnehmer gleichzeitig über VoIP telefonieren, während mit weiteren Computern im Internet gesurft wird. Das dahinter steckende technische Geheimnis ist schon lange kein Geheimnis mehr, denn dieses Angebot wird dadurch realisiert, dass der Router eine dauerhafte Verbindung zum Internet bereitstellt. Er ist auch gleichzeitig das Gateway, das die Daten vom internen Netzwerk an ein öffentliches Netz übergibt und übernimmt Koordinationsaufgaben innerhalb eines WLAN Netzwerkes, an das sogar Computer mit LAN angeschlossen werden können. Bei der Herkömmlichen Festnetztelefonie kann man zwar auch Pakete mit Freiminuten für die Telefonie buchen, zahlt aber meist für den Internetzugang extra. VoIP ist also mit DSL wesentlich rentabler als die klassische Telefonie.

Anders sieht es bei der Sicherheit der übertragenen Daten aus. Trotz aller Verschlüsselungen und VPN Technologien können die über das Internet verschickten Daten abgefangen werden. Bei der herkömmlichen analogen Telefonie sind größere Eingriffe in die Hardware notwendig, bei denen man schon besondere Fachkenntnisse haben muss. Die einzige Ausnahme stellen hier im Moment noch die schnurlosen Telefone dar, die relativ leicht ausspioniert werden können. Aber die muss man ja für Telefonate mit sicherheitsrelevanten Inhalten nicht nutzen. Das preiswerte Voice over IP brachte allerdings auch die Problematik des Vishing auf. Als Vishing werden Umleitungen von Anrufen bei Hotlines bezeichnet, die ausschließlich dazu dienen, in den Besitz von Kundendaten und Zugangspasswörtern zu kommen. Das kann einem beim Telefonbanking genauso passieren wie bei den Bestellhotlines der großen Versandhäuser. Dabei sind kriminelle Elemente sogar so dreist, dass sie auf dem freien Markt Adressdaten kaufen, die Kunden anrufen und unter dem Vorwand, die Zugangsdaten überprüfen zu müssen, sich die Zugangsdaten unvorsichtiger Kunden zu erschleichen.

Ein weiterer großer Unterschied zwischen der so langsam auf dem Rückzug befindlichen Festnetztelefonie und Voice over IP besteht in den zur Verfügung gestellten Funktionen. Bei Voice over IP können verschiedene Anwendungen auf dem Computer eingebunden werden, wenn man eine Telefonanlage wählt, die über eine entsprechende Schnittstelle verfügt. CTI und TAPI sind hier die Schlagworte, auf die man bei der Auswahl achten sollte. Dann können Funktionen wie automatische Wählsysteme und Warteschlangen mit interaktiven Sprachmenüs eingebunden werden. Das ist eine der Ursachen, warum sich Voice over IP vor allem im kommerziellen Bereich immer weiter durchsetzt. Ein klarer Vorteil bei Voice over IP ergibt sich auch aus der Verfügbarkeit. Überall dort, wo kein klassischer Festnetzanschluss zur Verfügung steht, was auch in ländlichen Gebieten Deutschlands noch vorkommen soll, kann man Voice over IP mit Hilfe der UMTS Technologie nutzen, die es sowohl für das Mobiltelefon als auch als Karte für den entsprechenden Slot eines Notebooks gibt. UMTS sollte gegenüber GSM auf Grund der möglichen höheren Übertragungsgeschwindigkeiten bevorzugen.