Virtueller Arbeitsplatz

Verschiedene Formen beim Desktop Telefon

Besonders mobile Unternehmer haben immer wieder ein großes Problem. Um überall erreichbar zu sein, benötigen sie mehrere Telefone mit unterschiedlichen Rufnummern. Dieses Paket muss oft sogar noch zusätzlich erweitert werden, wenn man sich geschäftlich auf den unterschiedlichen Kontinenten der Erde

bewegt. Mit dem modernen Arbeitsplatz Telefon ist damit Schluss, denn es vereint die Vorteile der Festnetztelefonie mit denen des Mobilfunks, indem es auf Technologien zurückgreift, die im Internet bereits bekannt und bewährt sind. Sie sind bereits auf die Erfordernisse des IMS alias IP Multimedia Subsystem im Internet ausgerichtet. Sie werden auch als dritte Generation der für Voice over IP genutzten Protokolle bezeichnet und sind auch im Next Generation Network verwendbar. Die technischen Grundlagen kann man in der Empfehlung TS 23.228 nachlesen.

Basis des mobilen Arbeitsplatz Telefons in Softwareform ist SIP. Das Kürzel steht für Session Intiation Protocol und bezeichnet die Aushandlung der Bedingungen für eine einzelne Verbindung. Zur Adressierung wird das ENUM Verfahren angewendet. ENUM wiederum bedeutet E.164 Number Mapping, wobei der Zusatz E.164 die entsprechende Empfehlung der Internationalen Fernmeldeunion ist, auf der das Verfahren basiert. Mit ENUM werden die herkömmlichen Telefonnummern in Internetadressen umgewandelt. Dafür gibt es eine zentrale Registrierungsstelle. Auch das virtuelle Arbeitsplatz Telefon bekommt eine solche Internetadresse über ENUM zugewiesen. Meldet sich der jeweilige Client mit seiner Software im Internet an, wird in der Datenbank der Registrierungsstelle ein entsprechender Eintrag zur Lokalisierung hinterlegt und die eingehenden Anrufe werden dorthin weiter geleitet.

Die von ENUM vergebene IP Adresse wird heute in den meisten Fällen noch nach dem Standard IPv4 gebildet. Da dessen Anzahl beschränkt ist und die Zahl der Nutzer des Internets immer weiter ansteigt, werden die Kapazitäten dieses Adressierungsstandards bald erschöpft sein. Die Entwickler haben inzwischen erfolgreich einen Nachfolger entwickelt. IPv6 wird in der Lage sein, für jeden Quadratzentimeter der Erde mehrere Milliarden IP Adressen bereitstellen zu können. Damit ist man auch darauf vorbereitet, dass sich die Zahl der Nutzer von Voice over IP und damit auch des weltweit einsetzbaren Arbeitsplatz Telefons in den nächsten Jahren potenzieren wird. Zu erheblich sind die Vorteile, die sich aus einer derart mobilen Telefonie ergeben.

Dabei kann man sich zwischen verschiedenen Arten von Rufnummern entscheiden, die man auf das Arbeitsplatztelefon schalten lassen kann. Das könnte einerseits die geografisch zuordenbare klassische Festnetzrufnummer sein. Das ist allerdings nur möglich, wenn man in dem gewünschten Rufnummernbereich auch seinen rechtlichen Firmensitz hat oder privat dort mit einem Wohnsitz gemeldet ist. Anderenfalls können sogenannte Rufnummerngassen dafür verwendet werden. In Deutschland wurde für das mobile Voice over IP eigens die Vorwahl 032 eingerichtet. Die VoIP Anschlüsse in Österreich erreicht man über die Vorwahl 0720. Darüber hinaus können Sonderrufnummern für das mobile Arbeitsplatz Telefon verwendet werden. Die Auswahl reicht hier von 0130 bis zu 01805. Allerdings sollte man sich als Nutzer vorher genau informieren, welche Gebühren der Anrufer bei solchen Sonderrufnummern zahlen muss. Eine Einschränkung hat das mobile Arbeitsplatz Telefon via Internettechnologie doch. Sie ist bei den Notrufen zu verzeichnen. Solange man sich damit in Deutschland anmeldet, ist eine Ortung auch dann möglich, wenn man nicht mehr in der Lage ist, seinen Standort durchgeben zu können. Im Ausland gilt das nicht. Deshalb ist es ohnehin empfehlenswert, die Notrufe in der virtuellen Telefonanlage so einzustellen, dass sie direkt über das Festnetz oder Mobilfunknetz abgehen.